Neuromodulation tDCS

Neuromodulation

 tDCS-Behandlung - eine nebenwirkungsarme, biologisch fundierte Therapie

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Dr. Michael Hase
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Neuromodulation - tDCS


In der tDCS Behandlung werden Areale der Hirnrinde mit einem schwachen Gleichstrom aktiviert und damit ein krankeitsbedingtes Ungleichgewicht in der Aktivität bestimmter Anteile der Hirnrinde ausgeglichen. Dazu werden Elektroden in Kontakt mit der Kopfhaut gebracht. Eine Kappe garantiert den korrekten Sitz der Elektroden. Die Platzierung der Elektroden wie auch die Anzahl der Behandlungen ergeben sich aus dem zu behandelnden Krankheitsbild.


Die meisten Erfahrungen liegen für die Behandlung der Depression vor. Es ist gut bekannt, dass bei der Depression der sogenannte dorsolaterale präfrontale Cortex, ein Teil der Hirnrinde, auf der linken Seite weniger aktiv ist. Die tDCS Behandlung führt hier zu einer Aktivierung und Ausgleich des Ungleichgewichts zwischen linker und rechter Hirnhälfte. Damit gehen die Symptome der Depression zurück. Die Stimmung hellt sich auf und das Gefühl von Energielosigkeit verändert sich positiv. Die Elektroden werden hierzu im Stirnbereich platziert.


Die tDCS Therapie ist eine nebenwirkungsarme, biologisch fundierte Therapie. Obwohl diese Therapieform zu dem modernsten Therapie gehört, gibt es schon viele Untersuchungen, die eine Wirksamkeit bei Depressionen belegen. Neuere Untersuchungen deuten auch auf eine Wirksamkeit bei der posttraumatischen Belastungsstörung hin. Auch bei Phantomschmerzen wird in Veröffentlichungen von einer Wirksamkeit berichtet. Hier werden die Elektroden über der somatosensorischen Hirnrinde platziert.


Während der tDCS Behandlung ist der Patient wach und kann Musik hören oder Lesen. Die Behandlung kann auch mit der Psychotherapie kombiniert werden. Eine Behandlung dauert zwischen 20 und 30 Minuten. In der ersten Behandlungsserie müssen 5 Behandlungen in einer Woche durchgeführt werden. Die erste Serien umfasst 10 Behandlungen über zwei Wochen. Die Pause zwischen zwei Behandlungen darf nicht länger als zwei Tage sein. Danach wird eine Sitzung alle ein bis zwei Wochen zur Erhaltungsbehandlung durchgeführt.


Die Elektroden werden in einer Tasche aus schwammähnlichem Material (Einmalverwendung) auf die Kopfhaut gesetzt. Die Durchtränkung mit physiologischer Kochsalzlösung führt zu einem gleichmäßigen, flächigem Stromfluss. Der Stromfluss wird als ein Prickeln wahrgenommen. Selten können nach der Behandlung Kopfschmerzen auftreten. Eine Hautirritation ist selten und wird durch die beschriebene Technik in aller Regelvermieden. Das von mir eingesetzte Gerät der Fa. Sooma ist ein CE klassifiziertes Produkt.


Die tDCS Behandlung sollte bei bestehender Schwangerschaft, Herzschrittmacher und Metallimplantaten im Schädelinneren nicht durchgeführt werden. Bei einer Vorgeschichte von bipolarer Störung ist eine Risikoabwägung zu treffen.


Ob ihre Krankenkasse die Behandlung übernimmt bedarf der Klärung im Einzelfall.

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